Kariesschutz durch Fluor

Fluoride haben eine vierfache Wirkung in der Vorbeugung von Kariesbildung im Kindesalter:

  • Bereits in unreifen Zähnen wird Fluor in den Zahnschmelz eingelagert. Dieser wird dadurch gegen Säuren (z. B. aus Säften und durch Bakterien gebildet) und Bakterien widerstandsfähiger.
  • Nach dem Zahndurchbruch wird Fluorid aus der Mundhöhle in die äußere Schicht des Zahnschmelzes eingebaut. Dies führt zu einer Härtung des Zahnschmelzes an der Oberfläche.
  • Die im Mundspeichel enthaltenen Fluorverbindungen hemmen das Bakterienwachstum im Zahnbelag.
  • Fluorverbindungen unterstützen bei der Reparatur beginnender Kariesdefekte.

Die tägliche Fluoridgabe in Tablettenform senkt die Karieshäufigkeit ca. 50 %.

 

Fluoridbedarf im Kindesalter

Eine tägliche Fluoridzufuhr von etwa 0,05 mg pro Kilogramm Körpergewicht schützt Kinder ausreichend vor Karies.

Der Bedarf an Fluorid ist gewichts- und altersabhängig.

Das meiste Fluorid wird aus dem Trinkwasser aufgenommen. Da in Deutschland dennoch zu wenig Fluorid im Trinkwasser enthalten ist, ist eine zusätzliche Fluoridgabe sinnvoll.

Kinderzahnpasta
Kinder können bei Gebrauch fluoridhaltiger Zahnpasta zu hohe Mengen Fluorid aufnehmen, weil sie oft die Hälfte Zahnpasta verschlucken, selbst wenn sie den Mund spülen. Dadurch kommt es zu einer Überdosierung, die zu einer fleckigen Verfärbung der Zähne führen kann. Deshalb sollten Kinder-Zahnpasten ohne oder mit einem geringen Fluoridgehalt verwendet werden:

  • bis 1,5 Jahre: 0 ppm
  • bis 3 Jahre: 250 ppm (= 0,025%)
  • bis 6 Jahre: 500 ppm (= 0,05%)
  • bis 12 Jahre: 1000 - 1500 ppm (= 0,1 - 0,15%)

 

Fluoridtabletten:

 

ab dem sechsten Lebensmonat: 0,25 mg

ab dem dritten Lebensjahr: 0,5 mg.

Wenn Kinder die Zähne richtig putzen können und auch das anschließende Spülen des Mundes sicher beherrschen, ist der Kariesschutz durch Fluorid-Zahnpasta und das mit der Nahrung aufgenommene fluoridierte Speisesalz ausreichend.

  

Fazit

  • Zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 6. Lebensjahr verbessert
    eine Fluorid-Tablette täglich die Fluoridzufuhr wesentlich.
     
  • Der Fluorid-Kariesschutz kann wirksam angewandt werden.
     
  • Fluorid-Überdosierungen z. B. durch verschluckte fluoridhaltige Zahnpasta kann wirksam vermieden werden.